Keine neuen Eskalationen im Iran
Die Proteste im Iran weiten sich aktuell wohl nicht aus. Wie genau die Lage ist, kann nur schwer beurteilt werden, da die Medien stark eingeschränkt sind.
Die Regierung hatte zuletzt das Filmen der Demonstrationen verboten, sodass es nur vereinzelte Handyvideos gibt. Journalisten dürfen ebenfalls nicht an den Demonstrationen teilnehmen. Durchdringen konnte allerdings, dass es teilweise zu gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen ist, was auch die Berichte über die Todesopfer bestätigen. Die iranische Rohölförderung ist bisweilen noch nicht von den Protesten betroffen. Ein sich entfaltender Bürgerkrieg würde die Ölindustrie wohl dann doch treffen. Mit 3,8 Mio. B/T gehört der Iran zu einen der größten Rohölproduzenten. Die Entwicklung wird daher weiter sehr genau beobachtet, da ein größerer Ausfall der Ölförderung immensen Einfluss auf die Ölpreisbildung hätte. Die fundamentale Ausgangslage weiterer Preissteigerungen hat sich daher vorerst nicht weiter verschärft.
Infolge der Wiederinbetriebnahme der Forties Pipeline in der Nordsee sollte der hohe Preisunterschied von etwa 6 US-Dollar zwischen Brent und WTI zurückgehen. Die Experteneinschätzungen sehen Preisdifferenzen von zwei bis vier US-Dollar pro Barrel für realistisch. Die Ölpreise am heutigen Morgen stehen bisher leicht im Minus, ohne größere Kurseinbußen zu verzeichnen. Ein Barrel WTI kostet aktuell 60,32 US-Dollar. Die Nordseesorte Brent notiert im Augenblick bei 66,49 US-Dollar pro Barrel. Der in Deutschland durchschnittliche Heizölpreis ist leicht gefallen und liegt heute bei 63,67 Euro pro 100 Liter.