Ölreserven in China schmelzen dahin
Chinas Rohölimporte erreichten dieses Jahr einen neuen Rekordwert. Dennoch sanken die Bestände drastisch. Die Regierung muss nun gegensteuern.
Trotzdem die Einfuhren an Rohöl in November sehr hoch waren, gingen die Rohölbestände auf 26,15 Mio. Tonnen zurück, so die Nachrichtenagentur Xinhua. So niedrig waren die Bestände seit 7 Jahren nicht mehr. Die extrem hohe Nachfrage aus China soll auch im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Chinas Interesse, die Bestände wieder zu erhöhen, um kurzfristig unabhängig von Öllieferungen zu sein, wird die Rohöleinfuhren wohl weiter ankurbeln. Außerdem wurde seitens der Regierung, den nicht staatlichen Raffinerien deutlich höhere Importe genehmigt. So dürfen diese nun 142,42 Tonnen importieren, anstatt wie bisher nur 87,6 Mio. Tonnen. Die hohe Nachfrage aus China wird der OPEC in die Karten spielen, die weltweiten Rohölbestände zu senken.
Die bullishen Nachrichten reißen nicht ab und halten die Rohölpreise weiter auf ihrem aktuellen Niveau, obwohl viele Analysten und Experten längst mit deutlichen Preisabschlägen gerechnet haben. Selbst die Prognose, dass die libysche Ölpipeline schneller als gedacht wieder funktionsfähig ist, setzt die Preise nicht unter Druck. Zuvor hatte die Meldung jedoch für ein neues 2,5 Jahreshoch an den Ölbörsen gesorgt. Doch ein Preiseinbruch bleibt bisher aus. Im Gegenteil, die Notierungen für WTI konnten heute 60 US-Dollar Marke überspringen. Der problemfreie Restart der wichtigen Forties Pipeline konnte den hohen Ölpreisen, ebenfalls nichts anhaben. Anfang des Jahres stehen dem weltweiten Ölangebot wieder die fehlenden 450.000 B/T zur Verfügung, so der Betreiber Ineos.