Bestände auf Zwei-Jahrestief
Die Rohölaufbauten der letzten Jahre in den USA sind zunehmend abgebaut. Die Bestände sind so niedrig wie seit Oktober 2015 nicht mehr.
Die gestrigen API-Zahlen werden von den DOE-Zahlen weitestgehend bestätigt. Das DOE meldete mit 6,5 Mio. B/T sogar einen höheren Rückgang der US-Rohölbestände, als das API. Unterstützt wurde dieser Effekt von einer höheren Raffinerieauslastung, die zum Jahresende üblich ist, um die Lagerbestände zu reduzieren. Gleichzeitig stiegen die Exporte um 0,772 Mio. B/T deutlich an. Der Importzuwachs betrug dagegen nur 0,471 Mio. B/T. Die höheren Exporte dürften die Folge des Ausfalls der Forties-Pipeline sein. Die höheren Importe ist auf die Wiederinbetriebnahme der Keystone-Pipeline zurückzuführen. Die Destillatbestände stiegen etwas unerwartet um 0,8 Mio. B/T, obwohl die Gesamtnachfrage um 0,640 auf 21,1 Mio. B/T zulegen konnte. Die US-Schieferölgebiete konnten ein Produktionszuwachs von 15.000 B/T erzielen und führen ihre Wachstumsausrichtung fort.
Insgesamt liegen die Rohölvorräte in den USA bei nur noch 436 Mio. Barrel, was den niedrigsten Stand seit Oktober 2015 bedeutet. Der Gesamteindruck ist daher bullish, auch wenn die Ölproduktion in den USA weiter steigt. Doch diese Entwicklung sollte der Markt mittlerweile eingepreist haben, da dies keine Überraschung ist. Die US-Ölförderung liegt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 1 Mio. B/T höher. Dieses Niveau wurde seit Anfang der 70er Jahre nicht mehr erreicht. Ein Grund für die stetige Ausweitung der Fördermengen in den USA ist die OPEC selbst, die mit den Förderkürzungen den Markt verknappt. Gleichzeitig profitiert die Schieferölindustrie von den höheren Preisen und einer vermehrten Nachfrage nach Öl.