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Probleme bei der Markteinschätzung für 2018

Die Experten und Analysten sind sich aktuell sehr uneinig in welche Richtung der Markt im kommenden Jahr drehen wird. Zwei Szenarien sind möglich.

Die OPEC erwartet eine zunehmende Verknappung zwischen Angebot und Nachfrage. So soll die Nachfrage um 1,51 Mio. B/T im nächsten Jahr wachsen. Gleichzeitig solle die Angebotsmenge der OPEC und Nicht-OPEC Länder um 1,0 Mio. B/T zulegen. Insofern entsteht eine Verminderung der weltweiten Bestände um 0,51 Mio. B/T im Vergleich zu 2017. Dabei wird die Reduzierung vornehmlich in der zweiten Jahreshälfte eintreten, wo dann, laut OPEC die Ölbestände um 130 Mio. B/T sinken sollen. Damit würde die OPEC wohl ihr Ziel erreichen, die weltweiten Bestände auf den 5-Jahresdurchschnittswert zu senken. Die IEA spricht in ihren neustens Prognosen von einem höheren Wachstum als die OPEC. Dieses liegt laut IEA bei 1,6 Mio. B/T und übertrifft die OPEC-Zahlen deutlich. Die Nachfrage soll nur um 1,3 Mio. B/T wachsen, sodass insgesamt eine Überproduktion von 0,3 Mio. B/T vorhanden ist. Einigkeit besteht zur Einschätzung der ersten Jahreshälfte, in der die Nachfrage nach Öl erfahrungsgemäß schwächer ist. Dort prognostizieren beide Organisationen eine Überversorgung von 0,2 Mio. B/T. Maßgeblich ausschlaggebend für die Entwicklung der Rohölbestände bleibt weiterhin die US-Schieferölindustrie und genau das macht die Vorhersagen so kompliziert. Niemand weiß genau, wie stark und schnell die Förderkapazitäten wachsen werden oder wachsen können. Vieles deutet zurzeit auf ein schnelles Wachstum hin, unter anderem können die aktuellen hohen Preise, zur zukünftigen Preisabsicherung genutzt werden. Derweil berichtet Baker Hughes von einer Reduzierung der aktiven Ölbohranlagen um 4 Stück auf insgesamt 747 Stück für letzte Woche. Doch auch Kuwait treibt den Ausbau der eigenen Förderkapazitäten mit Hochdruck voran. Im Augenblick werden 3,15 Mio. B/T vom OPEC-Mitgliedsstaat gefördert. Schon 2020 soll die Förderkapazität, laut Plänen der Regierung bei 4 Mio. B/T liegen.

Weitere Ölförderungseinbußen drohen

Wie berichtet gab es in Nigeria eine Entlassungswelle von Mitarbeitern, die sich der Gewerkschaft Pengassan angeschlossen hatten. Daher forderte die Gewerkschaft die nigerianische Regierung auf, auf die Unternehmen einzuwirken, damit die Kündigungen zurückgenommen werden. Doch nun sei die festgesetzte Frist verstrichen. Daher ruft die Gewerkschaft zu einem umfangreichen Streik auf. In erster Instanz werde zwar nur die inländische Ölversorgung beeinflusst, doch könne der Streik in naher Zukunft auch die Industriesparten treffen, die für die Exporte verantwortlich sind. Dann schlägt der bullishe Effekt auch auf die Preise am Weltmarkt durch. Eine Entspannung der Nachrichtenlage ist zum Jahresende daher noch nicht in Sicht. Die Rohölpreise bleiben auch zu Beginn der Woche stabil. Brent kostet heute Morgen 63,65 US-Dollar pro Barrel. Das Barrel WTI wird im Moment für 57,66 US-Dollar gehandelt. Beide Werte liegen im Augenblick etwa ein halbes Prozent über ihren Tageseinständen. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland beträgt heute 61,26 Euro pro 100 Liter.

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