IEA trübt Ausblick
Die Preise bleiben aufgrund des neuen Monatsreports der IEA sehr volatil. Die Marktteilnehmer sind von der neuen Prognose vermehrt überrascht.
Eindeutig bearish für die zukünftigen Rohölpreise ist die Prognose zum Wachstum der US-Ölindustrie. Die Energieagentur hat im November einen Anstieg von etwa 790.000 B/T prognostiziert. In dem aktuellen Monatsreport spricht die IEA nun von einem Wachstum über 870.000 B/T. Dadurch gerieten die Rohölpreise kurzfristig unter Druck, da Händler mit Long-Positionen Gewinne mitnahmen. Schon am Mittwoch war eine höhere US-Rohölförderung gemeldet worden, die zugleich den höchsten Wert seit der Erhebung der EIA von 1983 darstellt. Insgesamt rechnet die EIA mit einem ausgeglichenen Markt für das kommende Jahr. Daher spricht die IEA nicht von einem signifikanten Abbau der Rohölbestände für nächstes Jahr. Dabei stellt die IEA für die erste Jahreshälfte 2018 ein Angebotsüberschuss von etwa 200.000 B/T in Ausblick. Für die zweite Jahreshälfte wird dann ein Angebotsdefizit gesehen, sodass die Bestände für das Gesamtjahr unverändert bleiben sollen. Die OPEC hatte die Entwicklung der Rohölbestände zuletzt anders eingeschätzt und ging von weiteren Abbauten bei den Vorräten aus.
Doch kurzfristig werden die Preise aktuell von dem Ausfall der Forties Pipeline gestützt. Zuletzt gingen Experten davon aus, dass der etwa zwei bis drei Wochen betrage. Neuste Erkenntnisse zufolge ist es wahrscheinlicher, dass der Ausfall etwa vier Wochen betragen werde. Damit würde dem Ölmarkt insgesamt 11,4 Mio. B/T fehlen.