Mehr als 50.000 zufriedene Kunden
Telefonische Bestellung: 040 5247680

Preise unter Druck, trotz guten Nachrichten

Trader haben zuletzt viele Long-Positionen aufgebaut und könnten so vor dem Jahreswechsel zu Gewinnmitnahmen neigen, weil die Preise noch sehr hoch sind.

Charttechnisch deuten sich einige Abwärtspotentiale an, doch die fundamentale Nachrichtenlage hält dagegen. Nicht nur durch den Ausfall der Forties Pipeline werden die Preise gestützt. Der neue EIA Monatsbericht hat schätzt die Versorgung mit Rohöl deutlich knapper ein, als in dem letzten Bericht. Daher wurden die Preisprognosen für WTI und Brent nach oben korrigiert. Dennoch wurde angemerkt, dass die aktuelle Jahreszeit für niedrigere Preise sorgen wird. Unterdessen wurden für die vergangene Woche die API- und DOE-Zahlen veröffentlicht. Die US-Rohölbestände sind deutlich stärker gesunken als mit 2,9 Mio. B/T erwartet worden war. Die API-Daten sprechen von über 7 Mio. B/T und das DOE von etwa 5 Mio. B/T. Jahreszeitenbedingt nahm die Destillatnachfrage mit 0,643 Mio. B/T deutlich zu und sorgte so für einen Bestandsabbau von 1,4 Mio. B/T, wohingegen dort ein Aufbau der Bestände erwartet worden war. Die Benzinbestände sind wie erwartet gestiegen. Die Händler rechneten hier mit Aufbauten von 2,3 Mio. B/T, doch das DOE meldete sogar 5,7 Mio. B/T. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch geringere Exporte und höhere Importe in den USA. Die Nachfrage nach Ölprodukten über alle Kategorien hinweg liegt wieder über 20 Mio. B/T bei aktuell 20,471 Mio. B/T. Mit einer um 73.000 B/T höheren Ölförderung setzen die USA den Wachstumstrend fort. Insgesamt fördern die USA nun etwa 9,78 Mio. B/T Rohöl. Die neusten Zahlen sind daher eher uneinheitlich und nicht klar zu werten. Im Vergleich zu gestern Morgen liegen die Rohölnotierungen etwa einen US-Dollar pro Barrel niedriger. Der Preis für ein Barrel WTI beträgt im Augenblick 56,77 US-Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet derzeit 62,82 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland ist leicht auf 62,13 Euro pro 100 Liter gesunken, bleibt aber saisonbedingt auf hohem Niveau.

Ölbestände kontinuierlich rückläufig

Barkindo, der Generalsekretär der OPEC äußerte sich gegenüber Bloomberg positiv zur Entwicklung der weltweiten Ölbestände. Mitverantwortlich ist dafür das anhaltende Nachfragewachstum, welches laut dem Kartell im kommenden Jahr um 1,5 Mio. B/T steigen wird. Hier ist vor allem China, als Wachstumstreiber hervorzuheben, so Barkindo. Selbiges Wachstum wird auch für das fast beendete Jahr 2017 erwartet. Barkindo gab an, dass die weltweiten Ölbestände nur noch 130 Mio. Barrel über dem 5-Jahresschnitt liegen, der gleichzeitig die Zielmarke darstellt. Die US-Ölindustrie dürfte von der Abschaltung der Forties-Pipeline profitieren. Ein alternativer Transportweg, der von der Pipeline beförderten Rohölmengen ist nämlich nicht möglich. So fehlen den betroffenen Raffinerien aktuell etwa 450.000 B/T der Sorte Brent, da Forties an der Mischsorte Brent den größten Anteil ausmacht. Analysten von JBC Energy schätzen, dass die europäischen Produzenten den Ausfall mit Rohöl der Sorte WTI aus den USA kompensieren werden.

Zurück zur Newsübersicht