Wann sinken die Preise
Es wurde in den letzten Wochen von Experten geschätzt, dass die Preise zeitnah fallen, doch dieser Effekt blieb aus. Wie es nun weitergeht.
Die Prognosen werden aktuell für das kommende Jahr deutlich angehoben. Analysten von Goldman Sachs schätzen den durchschnittlichen Ölpreis 2018 für Brent auf 62 US-Dollar pro Barrel. WTI soll im Schnitt für 57,50 US-Dollar gehandelt werden. Trotz der angehobenen Prognosen wird es im ersten Quartal zeitweise zu einer Überversorgung kommen. Das liegt an der Jahreszeit und ist nichts ungewöhnliches. Deswegen tun sich die Ölpreise mit weiteren Aufwärtsbewegungen sehr schwer. Dennoch wird der Markt im weiterem Jahresverlauf 2018 unterversorgt sein, sodass die Bestände wohl weiter sinken werden, so wie es von der OPEC geplant ist. Erst 2019 rechnen die Analysten mit einer starken Reaktion der US-Schieferölindustrie und anderer Produzenten. Die OPEC und Russland werden daher ihre Marktanteile behaupten müssen. Sofern das Förderabkommen endgültig ausläuft, können zudem eine Überversorgung zeitweise eintreten und hohe Abwärtspotentiale generieren.
Experten der Citigroup halten dieses Szenario ebenfalls für möglich. Werde das Abkommen auslaufen, so wird auch die Ölproduktion der Staaten deutlich zulegen. Insgesamt sehen die Analysten Potential für ein um 2 Mio. B/T höheres Ölangebot. Damit würde das Nachfrageangebot überschritten werden und die Preise unter Druck geraten. Die Citigroup sieht den Durchschnittspreis für Brent im Jahr 2019 bei nur noch 49 US-Dollar pro Barrel.