OPEC-Verlängerung mit Hintertür
Die OPEC-Sitzung hat gestern eine Verlängerung von neun Monaten beschlossen. Neuerdings unterliegen Libyen und Nigeria nun auch dem Abkommen.
Doch die Verlängerung von neun Monaten hört sich zunächst besser an, als es wirklich ist. Am gestrigen Abend verkündete die OPEC das Ergebnis, welches auch die Nicht-OPEC-Staaten unterzeichneten. Eine strikte Verlängerung der Kürzungen wurde nur um weitere drei Monate beschlossen. Nach diesen drei Monaten wird die aktuelle Situation am weltweiten Ölmarkt nochmals genau begutachtet. Sofern dann wohl die Entwicklung der Ölpreise zu sehr aus dem Ruder läuft, könne man noch reagieren und korrigieren. Diese Ausstiegstür wurde auf drängen von Russland eingebaut, die befürchten, dass bei zu hohen Preisen die US-Schieferölindustrie zu stark wächst und Marktanteile erobert. So ist ein Kompromiss entstanden, mit den beide Seiten erstmal leben können.
Die bisher vom Förderabkommen ausgenommenen Staaten Nigeria und Libyen werden ab April, ebenfalls dem neuen Abkommen beiwohnen. Die Verpflichtung beider Länder unter dem Abkommen lautet, dass die Ölproduktion in 2018 nicht die Höchstmenge aus 2017 übersteigen darf. Die EIA hatte ermittelt, dass diese Höchstmenge für Libyen bei 1,0 Mio. B/T und für Nigeria bei 1,7 Mio. B/T liege. Insofern haben beide Länder noch Potential für Wachstum. Libyens durchschnittliche Ölförderung lag bei 0,8 Mio. B/T und von Nigeria lag diese bei 1,4 Mio. B/T. Sehr überraschend ist diese Meldung nicht unbedingt, da beide Staaten in der Vergangenheit durchaus Gesprächsbereitschaft gezeigt hatten. Das nächste Treffen der OPEC findet am 21. Juni 2018 statt.