DOE-Daten enttäuschen Trader
Die gestrigen API-Zahlen konnte von der DOE-Daten nicht bestätigt werden, obwohl diese ebenfalls Bestandsabbauten bei den Beständen vermeldeten.
Doch der Rohölbestand sank laut DOE nur um 1,9 Mio. B/T, wobei das API zuvor von 6,4 Mio. B/T sprach. Die Bestandsabbauten wurden durch 0,175 Mio. Barrel weniger Rohölimporte und einem Exportanstieg von 3,234 Mio. Barrel eigentlich begünstigt. Diese Werte schlugen sich letztendlich nicht auf die Bestände aus. Die Nachfrage nahm zur Vorwoche um 0,423 Mio. B/T zu. Überraschenderweise nahmen die Destillatbestände um 0,3 Mio. B/T zu. Hierzu gehört auch Heizöl. Ein höherer Verbrauch im Winter sollte eigentlich zu Bestandsminderungen führen. Die gesamte Nachfrage nach Ölprodukten ist um weitere 0,466 Mio. B/T gefallen und beträgt nun insgesamt 19,3 Mio. B/T. Ein neues Allzeithoch erreichte die US-Ölförderung. Ein Anstieg von 13.000 B/T bedeutet eine aktuelle Fördermenge von 9,66 Mio. B/T. Der Anstieg ist auf die Schieferölindustrie zurückzuführen. Die Ölproduktion in Alaska ging dagegen leicht zurück. Insgesamt sind die Marktteilnehmer von den Zahlen enttäuscht.
Analysten von PK Verleger sehen in der immer stärker werdenden US-Schieferölindustrie eine große Gefahr für die Marktanteile der OPEC. Die Experten empfehlen der OPEC die eigene Ölförderung wieder anzuheben. Analyst Philip Verleger rechnet mit einem enormen Anstieg für die Jahre 2020 bis 2022, sofern Brent weiterhin über 60 US-Dollar pro Barrel kostet. Eine nochmalige Verlängerung der Förderkürzungen sei in Ordnung, doch langfristig muss die OPEC die die Förderung anheben, so die Experten. Mit den dadurch niedrigeren Ölpreisen könne das starke Wachstumspotential der US-Ölindustrie ausgebremst werden. Das Problem einer Beendigung der Förderkürzungen dürfte daher nicht mehr weiter weggeschoben werden.