Europäischer Raum ist unwichtiger
Aktuell schaut der Markt wieder auf die wöchentlichen Bestandsdaten in den USA. Die Entwicklung im ARA-Raum ist scheinbar von nachrangiger Bedeutung.
Genscape schätzt, dass die Rohölbestände im Raum Antwerpen-Rotterdam-Amsterdam letzte Woche um 2,9 Mio. Barrel zunahmen. Diese eindeutig bearishe Meldung hat bisher keinen Einfluss auf die Ölpreise an den Futuremärkten genommen. Die Händler blieben gestern sehr zurückhaltend und warteten wohl die DOE-Daten am heutigen Donnerstag ab. Die gestrigen API-Zahlen hingegen, wurden von den Experten falsch prognostiziert.
Ebenfalls bisher ohne größere Auswirkung sind die neusten Informationen zum Konflikt zwischen Kurdistan und dem Irak. Das Oberste Gericht Iraks hat am Dienstag entschieden, dass sich keine irakische Region vom Zentralstaat abspalten dürfe. Die kurdische Regionalregierung hatte daraufhin das Urteil anerkannt. Kurdistan ist der Ansicht, dass dieses Urteil ein Fundament ist, auf dem nun ein offener Dialog stattfinden kann, um alle Differenzen zwischen der kurdischen Region und den Zentralstaat zu beseitigen. Der irakische Premierminister mahnte indes, dass die Kontrollübergabe an die irakische Armee nicht unnötig hinausgezögert werden solle. Die irakischen Truppen werden die Kontrolle über die Grenzregion im Norden zurückerlangen, so der Premierminister weiter. Der Konflikt werde aber, so wie es aktuell scheint nicht weiter eskalieren. Daher dürften auch die Rohölexporte des Iraks, die aufgrund der Schließung der Pipeline zum Exporthafen nach Ceyhan ausfielen, demnächst wieder zunehmen.