Saudi-Arabien im Blickpunkt
In Saudi-Arabien läuft seit dem Wochenende eine Anti-Korruptionskampagne, ausgehend von der saudischen Regierung und dem Königshaus.
Die Ölpreise erhielte dadurch neue bullishe Impulse. Am Montag wurde über den Generalstaatsanwalt kommuniziert, dass die Verhaftungen am Wochenende erst der Anfang von umfangreichen Maßnahmen seien, die Korruption im Land zu bekämpfen. Doch Experten schätzen, dass der wahre Hintergrund, der Machtausbau des saudischen Kronprinzen ist, der dadurch das Land politisch destabilisieren könnte. Das würde insbesondere auch zu einer weiteren Destabilisation zu den Nachbarstaaten im Nahen Osten führen.
Die neuerlichen Spannungsfelder zwischen dem Iran und Saudi-Arabien sind für die Börsianer ein wichtiger Einflussfaktor für die Ölpreise. Einerseits könnte eine Eskalation des Konflikts die Rohölproduktion im Nahen Osten gefährden. Andererseits könnten diese Spannungen Probleme innerhalb der OPEC verursachen. Ein Beschluss zur Verlängerung des Abkommens, wie es aktuell der Konsens ist, muss stets einstimmig beschlossen werden. Das hieße, wenn der Iran, seine Befürwortung verweigert, würde das komplette Abkommen Ende März 2018 auslaufen. Jedoch haben sich die Ölpreise und Marktteilnehmer längst auf eine Verlängerung eingestellt. Die UBS schätzt, dass bei einer Entspannung der dortigen Situation, der Preis für die Nordseesorte Brent bald wieder unter 60 US-Dollar fallen dürfte.