Attraktive Preise für Schieferölindustrie
Die höheren Rohölpreise machen tendenziell mehr US-Schieferölgebiete rentabel, die sonst nicht kostendeckend arbeiten können und daher kein Öl fördern.
Dadurch kann die Rohölförderung in den USA in kurzer Zeit signifikant steigen. Vor dieser Entwicklung und den dadurch generierten höheren Ölangebot, könnten die Rohölpreise wieder fallen. Vor Produktionssteigerungen warnt aktuell auch Rob Haworth von der US Bank Wealth Management. Giovanni Staunovo von der UBS Bank rechnet damit, dass der Preis für Brent in der Spanne von 55 bis 60 US-Dollar bleiben wird, auch weil die Schieferölindustrie ihr Ölangebot sehr schnell ausweiten könnte. Die aktuelle hohe Preisdifferenz zwischen WTI und Brent von etwa 6 US-Dollar führt aktuell zu hohen Exporten der Sorte WTI. Daher sinken die US-Ölbestände schneller als gedacht. Der DOE-Bericht spricht von 2,133 Mio. B/T, die derzeit von den USA exportiert werden. Die Ausfuhren bleiben damit auf einem Rekordniveau. Die Kürzungen der OPEC entfalten ihre Wirkung nun auch auf dem US-Markt aus.
Die Suche nach neuen Ölfeldern in den USA wird zurzeit weniger intensiv betrieben, wenn man die Anzahl der aktiven Ölbohranlagen betrachtet. Das Jahreshoch lag bei 768 Anlagen im August und ist seitdem auf 737 Anlagen zurückgefallen, so die Daten von Baker Hughes. Das bedeutet einen Rückgang von ungefähr 4 Prozent. Trotzdem sollte man die Ölindustrie in den USA nicht unterschätzten, da es mehrere Tausend angebohrte, aber noch nicht vollends erschlossene Ölquellen gibt, die prinzipiell in Betrieb genommen werden könnten.