Kurdistan rudert zurück
Aktuell dringen erste Signale für eine langfristige Beruhigung der Lage durch, die gleichzeitig das Aufwärtspotential am Markt reduzieren könnten.
Zuletzt gab es Verwirrung um die Meldung von Feuergefechten im Nordwesten Mossuls. Kurdische Peshmerga Kämpfer meldeten einen Angriff der irakischen Truppe, doch die Zentralregierung in Bagdad dementierte diese Berichte. Der aktuelle Frieden, durch das kampflose zurückziehen der kurdischen Truppen in die eigene Autonomie-Region scheint sehr labil zu sein. Doch eine Wende im Konflikt ist neuerdings möglich, da die kurdische Regionalregierung, der Zentralregierung in Bagdad weit entgegenkommen will. So hat die kurdische Regionalregierung ein Angebot zur friedfertigen Lösung offengelegt. Demnach ist Kurdistan bereit, das Ergebnis des Unabhängigkeitsreferendums einzufrieren. Die irakische Zentralregierung hatte das Referendum sowieso nicht anerkannt, infolgedessen der Konflikt eskalierte. Weiter hieß es, dass ein verantwortungsvolles Handeln notwendig ist, um weitere Gewalthandlungen zu vermeiden.
Dieses Friedensangebot wurde wohl durch den Umstand, dass Kurdistan international nur sehr wenig Unterstützung erhielt unterstützt. Außerdem gibt es in den eigenen Reihen konträre Meinungen über die aktuelle Situation, so Sami Nader von Levant Institute for Strategic Affairs. Sollten beide Seiten nun viel Kooperationsbereitschaft zeigen, könne die Ölförderung wieder schnell zu alter Stärke finden. So wurde in der Region etwa 600.000 B/T gefördert, aber infolge der politischen Spannungen sank der Wert auf ungefähr 270.000 B/T. Mit einer Erholung der Ölförderung würden damit neue Abwärtspotentiale freigesetzt werden. Diesen Umstand könnten die aktuellen Zahlen aus China und Indien egalisieren. Die dortige Nachfrage ist ungebremst stark, sodass Indien im September mit 4,6 Mio. B/T so viel Rohöl importierte wie noch nie.