Konfliktlösung im Irak möglich
Geringere Rohölexporte aus der Region Kurdistan, sind aktuell ein politisches Problem. Eine weitere Eskalation und Kämpfe werden nicht erwartet.
Größere Feuergefechte zwischen der Zentralregierung und den kurdischen Kämpfern blieben bis jetzt aus. Das lag vor allem daran, dass die kurdischen Truppen den Regierungstruppen viele Gebiete kampflos überlassen haben. Darunter liegt auch dir ölreiche Region Kirkuk und viele weitere umstrittene Gebiete. Die irakische Regierung hatte zuletzt bekanntgegeben, dass man nur die Gebiete unter Kontrolle nehmen wolle, die 2014 während des Kampfes gegen den IS verloren gingen. Die Exporte über die Kirkuk Ceyhan Pipeline Richtung türkischen Exporthafen liegen aktuell bei etwa 196.000 B/T. Vor dem Konflikt wurden ungefähr 600.000 B/T exportiert. Der Abzug der kurdischen Ölarbeiter von den eingenommenen Anlagen der irakischen Truppen, sorgt aktuell für Produktionsausfälle, da die Wiederinbetriebnahme mit neuen Arbeitern Zeit benötigt. Da beide Seiten auf die Exporteinnahmen angewiesen sind, bestehen gute Chance, dass eine schnelle einvernehmliche Lösung gefunden wird. Diskutiert wird aktuell über die Aufteilung der Exporteinnahmen, die über Kurdistan in die Türkei fließen. Daher sind die Exporteinbußen politischer Natur und sind nicht die Folge, von einer zerstörten Infrastruktur. Die Risikoprämie liegt laut Goldman Sachs aktuell bei 1,5 US-Dollar pro Barrel. Unterdessen hat das irakische Ölministerium ausländische Ölfirmen gewarnt, Verträge mit der semi-autonomen Region Kurdistan abzuschließen. Genauere Angaben zu den möglichen Konsequenzen machte die Regierung in Bagdad nicht.