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WTI auf 4-Monatshoch

Die Nachrichtenlage zur OPEC und die US-Ölbestandsentwicklung gaben zusätzlichen Aufwind, sodass auch Brent die 56 US-Dollarmarke überspringen konnte.

Der Schlüsselwiderstand bei 56 US-Dollar pro Barrel Brent wurde schon vor Veröffentlichung der DOE-Zahlen geknackt und löste anschließend technische Käufe aus. Nach den DOE-Zahlen gaben die Preise erst nach. Letztendlich drehten die Notierungen an den Ölbörsen nach oben, sodass WTI so teuer wurde, wie seit 4 Monaten nicht mehr. Der Futurespreis für ICE Gasoil liegt sogar so hoch, wie seit Juli 2015 nicht mehr. Die API- und DOE-Zahlen bestätigten die Erwartung, dass die Rohölbestände gestiegen sind. Erwartet wurde ein Anstieg von 2,6 Mio. B/T. Das API meldete einen Anstieg von 1,4 und das DOE von 4,6 Mio. B/T. Steigende Rohölbestände sind eine Folge von Hurrikan Harvey, der viele Raffinerien in Texas beschädigt hatte. Damit kann aktuell noch nicht so viel Rohöl verarbeitet werden, weshalb die Nachfrage nach Rohöl niedriger ist. Die Rohölförderung steigt mit zunehmender Inbetriebnahme der Raffinerien wieder an. In der vergangenen Berichtswoche wurden Kapazitäten von 157.000 B/T wieder in Betrieb genommen. Die gesamte US-Rohölförderung liegt derzeitig bei etwa 9,5 Mio. B/T. Der normalisierte Schiffsverkehr drückte die Importe um 0.888 Mio. B/T kräftig nach oben, nachdem die letzte Woche weniger Rohöl verladen werden konnte. Die Produktbestände fallen aufgrund der niedrigeren Verarbeitungsquote der Raffinerien weiter. Die Bestände bei den Destillaten sanken laut DOE um 5,7 Mio. B/T und laut API um 6,1 Mio. B/T. Beide Zahlen übertrafen die Erwartung von 1,5 Mio. B/T deutlich. Die Benzinbestände sanken ebenfalls, wenn auch nicht so deutlich. DOE meldete einen Rückgang um 2,1 Mio. B/T, der genau den Erwartungen entsprach. Die Gesamtnachfrage nach Ölprodukten stieg um 0,7 auf 20,4 Mio. B/T an. Insgesamt betrachtet, ist die Entwicklung bei Rohöl bearish und die Entwicklung bei den Produkten bullish. An den Börsen setzten sich die bullishen Eigenschaft durch.

Ölförderung in Nordsee boomt

Lange galt die zukünftige Rohölförderung in der Nordsee als unattraktiv, da die Fördergebiete zu den teuersten weltweiten zählen. Verantwortlich dafür ist die Tiefseeförderung, teilweise extreme Wetterbedingungen und komplexe Umweltauflagen. Doch nicht nur die Schieferölförderung profitiert von neuer Technik und Forschung. Die Tiefseeförderung ist ebenfalls deutlich günstiger geworden. Daher sind Investitionen zunehmend attraktiv geworden. Konzernübergreifend wurden bislang 16 Mrd. US-Dollar in europäische Förderprojekte investiert. Shell plant zukünftig mit Investitionen zwischen 600 Mio. und 1 Mrd. US-Dollar pro Jahr in der Nordsee. BP plant eine Verdopplung der Nordseeölförderung bis 2020. Statoil erschließt aktuell ein neues Ölfeld, das im besten Fall, mehr Rohöl fördern könnte, als ganz Ecuador. Das OPEC-Mitglied Ecuador fördert laut OPEC Monatsbericht im August etwa 537.000 B/T. Die Entwicklung in der Nordsee bestärkt die aktuellen Ölpreis-Prognosen einiger Banken für das kommende Jahr. Heute Morgen liegt der durchschnittliche Heizölpreis deutschlandweit bei 58,00 Euro pro 100 Liter. Zuletzt erreichte der Durchschnittspreis ein Niveau von 58 Euro im April dieses Jahres. Die Rohölnotierungen bleiben heute Früh stabil auf hohem Niveau. WTI befindet sich aktuell bei 50,67 US-Dollar pro Barrel. Brent liegt zurzeit bei 56,46 US-Dollar pro Barrel.

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