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Hurrikan Harvey ändert Impulsrichtung

Vor dem Wochenende kündigte sich vor der texanischen Küste ein Unwetter an, das die Ölpreise steigen ließ. Heute werden Harveys Folgen bearish bewertet.

Der Stimmungsumschwung am Markt wurde durch die Angst vor steigenden US-amerikanischen Rohölbeständen ausgelöst. Bereits bevor Hurrikan Harvey am Wochenende über den US-Bundesstaat Texas hinwegfegte, waren Offshore-Plattformen im Golf von Mexiko sowie einige Raffinerien an der texanischen Küsten vorsorglich geschlossen worden. Experten und Anleger waren zunächst davon ausgegangen, dass das Wetterphänomen sowohl die Ölverarbeitung als auch die Ölförderung der USA vorübergehend einschränken würde. Inzwischen ist man am Markt davon überzeugt, dass sich der Hurrikan vor allem auf die Kraftstoffherstellung auswirken wird. In einem Großteil der geschlossenen Raffinerien wird üblicherweise Rohöl zu Benzin verarbeitet. Dementsprechend haben die Kraftstoffpreise zuletzt angezogen. Auf die Preisentwicklung des WTI hatte das Unwetter hingegen einen bearishen Einfluss. Da in den kommenden Tagen weniger Rohöl verarbeitet wird, ist trotz wetterbedingter Förderunterbrechungen mit deutlichen Aufbauten beim texanischen Bestand an Rohöl zu rechnen. Auch zu Beginn der neuen Handelswoche gibt es in Texas keine Entwarnung. Zwar hat sich der Hurrikan Harvey abgeschwächt, allerdings bleibt sein Sturmzentrum weiterhin über der texanischen Küste und sorgt für Regenfälle. Aufräumarbeiten sowie die Reaktivierung der Raffinerien und Offshore-Plattformen sind somit noch immer unmöglich. Marktteilnehmer und Analysten werden ihren Blick daher auch in den kommenden Tagen nicht von den Wetterbedingungen in den USA abwenden.

Libysche Ölförderung eingeschränkt

Im nordafrikanischen OPEC-Mitgliedsstaat Libyen ist die Ölförderung erneut wegen Pipeline-Blockaden unterbrochen. Am Wochenende wurde die Arbeit am Ölfeld El-Feel eingestellt. Auch die Förderung auf dem Hamada-Ölfeld soll langsam heruntergefahren werden. Für Lieferungen beider Ölquellen gilt die Force Majeure. Bewaffnete Gruppen blockieren derzeit Pipelines, welche Rohöl von beiden Ölfeldern transportieren. Auch das größte Ölfeld Libyens, das Sharara-Feld, scheint nach seiner Schließung in der vergangenen Woche noch nicht wieder reaktiviert. Libyen hatte seine Ölförderung in den vergangenen Monaten stets stabilisiert. Erst im Juli war in dem OPEC-Mitgliedsstaat so viel Rohöl gefördert worden wie zuletzt vor vier Jahren. Zur Eröffnung des heutigen Handelstages tendierten WTI und Brent abwärts. Am Markt herrschte bearishe Stimmung, da Hurrikan Harvey voraussichtlich den Ausbau des US-Rohölbestands begünstigen wird. Zwischenzeitlich stabilisierten die teilweisen Förderstopps in Libyen die Rohölpreise wieder. Am Vormittag setzen sie allerdings erneut zu einer Abwärtsbewegung an. Der Preis für ein Barrel WTI liegt mit 47,28 US-Dollar deutlich unterhalb des Eröffnungskurses. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostet indes 52,28 US-Dollar. Über das Wochenende hinweg ist der Heizölpreis etwas gestiegen und befindet sich aktuell auf dem höchsten Niveau seit zwei Wochen. Im Deutschlanddurchschnitt kosten 100 Liter 53,91 Euro.

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