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Erneute Verlängerung der Förderkürzungen?

In der Vergangenheit schien eine weitere Verlängerung über März 2018 als ausgeschlossen. Doch scheinbar findet in OPEC-Kreisen ein Umdenken statt.

Das Komitee zur Überwachung der Förderkürzungen tagt aktuell in Wien und gab gestern eine erste Bewertung der aktuellen Lage ab. Das Komitee ist von der weltweiten Entwicklung am Ölmarkt positiv überrascht. Erste positive Ergebnisse durch das Förderabkommen der OPEC- und Nicht-OPEC Staaten sind durch die Bemühungen der Staaten eingetreten. Auf die niedrige Quotentreue von 94 Prozent im Juli wurde dabei nicht eingegangen, zumal diese Entwicklung allseits bekannt ist. Vielmehr wird herausgehoben, dass Mitglieder mit einer schlechten Einhaltungsquote der auferlegten Kürzungen, nun am gleichen Strang ziehen und nicht mehr aus der Reihe tanzen werden, um den Erfolg nicht zu gefährden. Das Nachfragewachstum nach Rohöl ist 2017 bisher besser als erwartet worden war und reduziert die weltweiten Rohölbestände zusätzlich. Für 2018 wird ebenfalls eine zunehmende Ölnachfrage prognostiziert. Erfreulich ist, dass die Zielmarke, die 5-jährigen Durchschnittsbestände bei Rohöl zu senken immer näher rückt. Außerdem nehmen seit Juni die Lagerbestände auf Öltankern kontinuierlich ab. Als Indiz dafür nimmt man die Contango-Struktur. Eine flachere Contango-Struktur bedeutet, dass Ölfutures mit sofortiger Lieferung günstiger sind als Futures mit späteren Auslieferungsterminen. Wird die Contango-Struktur flacher, was aktuell der Fall ist, geht man von einer Verknappung des Ölangebots aus. Zum Schluss wurde erklärt, dass die OPEC-Vollversammlung im November alle Optionen abwägen werde, wie der Markt dauerhaft in ein Gleichgewicht gebracht werden kann. Dazu zählen auch weitere Förderkürzungen oder höhere Kürzungsquoten für die beteiligten Staaten. Wie Russland zu dem Vorstoß steht ist bis jetzt nicht bekannt. Russland schloss bisher kategorisch weitere Kürzungen aus.

Hurrikan im Golf von Mexiko

Der zum Hurricane hochgestufte Tropensturm beschäftigt aktuell die Marktteilnehmer. Die im Golf von Mexiko betriebenen Offshore Plattformen von Shell, Exxon und Anadarko wurden komplett oder teilweise evakuiert. Der Hurricane verfehlt allerdings das Zentrum der Offshore Plattformen, weswegen die Regierung von temporären Ausfällen bei der Ölförderung von 10 Prozent ausgeht. Das entspricht einem Volumen von etwa 167.000 B/T. Das Festland und die dortigen Raffinerien wird es wahrscheinlich stärker treffen. Die Raffinerieproduktion in der Region Houston und Corpus Christi wird größtenteils eingestellt. Citgo schaltet eine Raffinerie mit einer Kapazität von 160.000 B/T ab. Bei Flint Hill wird eine Anlage von etwa 300.000 B/T heruntergefahren. Valero und Phillips 66 sind noch nicht tätig geworden. Bei einer Raffinerieabschaltung von diesen beiden Betreiber werden Produktionskapazitäten von 380.000 B/T und 247.000 B/T vom Markt genommen. Der Rohölbedarf durch abgeschaltete Raffinerien wird daher höher ausfallen, als die Reduzierung der Rohölförderung. Deswegen wirkt der Sturm aktuell bearish auf die Rohölfutures und bullish auf die Produktpreise. Der Preis für ein Barrel WTI liegt heute Vormittag mit 0,42 Prozent dennoch über den Eröffnungskursen bei aktuell 47,82 US-Dollar. Das Brent notiert derzeit 0,73 Prozent höher und kostet 52,51 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis macht heute einen Sprung auf 53,65 Euro pro 100 Liter. Damit liegt der Preis für Heizöl im Schnitt etwa einen Euro über den Preis zum Wochenbeginn.

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