Angst vor erneuten Überangebot
Der Ölmarkt befindet sich aktuell in einem Unterangebot und sorgt für sinkende US-Ölbestände. Trotzdem kann diese Entwicklung bald beendet sein.
Maßgeblich verantwortlich dafür sind mehrere Faktoren. Zum einen werden die im März 2018 auslaufende OPEC-Förderkürzungen höchstwahrscheinlich nicht verlängert. Das bedeutet, dass wahrscheinlich Länder wie Irak und Iran ihre Rohölförderung erheblich erhöhen werden. Andererseits war die Quotentreue der OPEC im Juni und Juli miserabel und zeigte wie zerstritten die Staaten untereinander sind. Zwar soll die Ölproduktion im August laut Schätzungen, um etwa 420.000 B/T zum Vormonat Juli angenommen haben. Für Experten ist dies weniger überraschend, weil in Nigeria ein Force Majeure die Rohölproduktion stark beeinträchtigt hat. Das technische Komitee der OPEC hält diese Woche bis Freitag seine Sitzung in Wien ab. Die Länge der Verhandlung lässt auf viele schwierige Themen schließen. Ein Thema dürfte eine EXIT-Strategie sein, die bisher noch nicht erarbeitet ist. Diese ist zwingend notwendig, falls der Markt mit dem Ende der Förderkürzungen nicht mit Rohöl überflutet werden soll. Ein anderes Thema könnte die Entwicklung der Schieferölförderung in den USA sein. Das enorme Wachstumspotential hat die OPEC lange unterschätzt. Für die aktuelle Preisspanne bei WTI, von etwa 45-50 US-Dollar ist maßgeblich die schnell wachsende Schieferölförderung verantwortlich.