Wie nachhaltig sind die Bestandsabbauten?
Die US-Bestandsveränderungen deuten aktuell auf eine schnelle Rohölbestandsreduzierung an. Doch einige Faktoren könnten diese Entwicklung stören.
Die Taktik der OPEC scheint damit erste Früchte zu tragen und die anhaltende Kritik kann damit vorerst etwas eingedämmt werden. Doch die Bestandsabbauten ergeben sich zum einen aus der sehr starken Sommernachfrage, vor allem in den USA. Dort liegt die Raffinerienauslastung immer noch deutlich über den Vorjahreswerten. Außerdem verbrauchen die OPEC-Staaten selbst im Sommer mehr Öl, als in den Wintermonaten. Andererseits könnte die Bestandsabbauten deutlich höher ausfallen, wenn die Quotentreue der OPEC-Staaten in den letzten Monaten höher gewesen wäre. Kurzfristig ist die Marktlage an den Ölbörsen durchaus knapp. Doch die mittel- und langfristige Situation kann dagegen nicht abgeschätzt werden. Dementsprechend kann die Situation am Ölmarkt genauso gut wieder umschwenken. Die Experten der Citigroup prognostizieren, wie viele andere Banken und Analysten, dass die Rohölpreise in den nächsten Jahren nicht deutlich steigen werden. Zuletzt lag die Prognose der Citigroup bei Ölpreisen bis zu 60 US-Dollar pro Barrel in den nächsten fünf Jahren.
Im gestrigen Tagesverlauf mussten die Rohölpreise erstmal weitere Preissenkungen verkraften. Die wichtige 50 US-Dollar Marke bei Brent konnte allerding standhalten. Gegen Abend erholten sich die Tageskurse wieder, sodass diese über den Eröffnungskursen schließen konnten. Heute früh wird ein Barrel WTI für 47,07 US-Dollar gehandelt. Der Preis für ein Barrel Brent liegt derzeit bei 51,03 US-Dollar. Beide Rohölwerte liegen damit etwas fester über den heutigen Eröffnungskursen. Der Durchschnittspreis für Heizöl ist dagegen deutlich gefallen. Der Heizölpreis für 100 Liter Heizöl liegt heute im Durchschnitt bei 52,35 Euro. Letzte Woche Freitag lag der Durchschnittspreis noch bei 54,76 Euro pro 100 Liter.