Nigeria nimmt Ölpipeline nach Angriffen wieder in Betrieb. Die Ölförderung wird daher in den nächsten Tagen wieder deutlich ansteigen. In Verbindung mit dem festen US-Dollar belasten die Nachrichten aktuell die Preise an den Börsen in London und New York. Die Abwärtsbewegung hielt bis in den gestrigen Abend hin an.
Proteste und Sicherheitsprobleme sorgten in den vergangenen Tagen auch in Libyen dazu, dass am größten Ölfeld Sharara die Ölförderung gedrosselt wurde. Da sich die Lage inzwischen wieder normalisiert hat, konnte die Förderung wieder fortgeführt und sogar gesteigert werden. Die Produktions- und Exportausfälle scheinen damit größten Teils wieder ausgeglichen zu sein.
Die Rohölbestände in den USA gehen aktuell zurück, wie das API berichtet. Die Auslastungen in den Raffinerien sind aktuell noch sehr hoch. Mit Ende der Sommersaison beginnen in den US Raffinerien die Wartungsarbeiten, die zu einem Rückgang der Auslastung führen wird. Trotz geringer Nachfragen an Heizöl zeigten auch die Destillate hohe Abbauten.
OPEC in der Zwickmühle
Analysten der BNP Paribas sehen die bisher geringen Produktionskürzungen als Problem dahingehend an, dass die Herstellung des Marktgleichgewichtes deutlich länger benötigt als gedacht. Sollte die OPEC die Öldrosselung weiter vornehmen, würden die Preise steigen, es aber gleichzeitig die Ölförderung von US Schieferöl oder andere Ölförderungen außerhalb des OPEC-Kartells begünstigen.
Auch Neil Atkinson, Leiter "Ölmarkt und -industrie" bei der IEA gab zu Bedenken, dass die OPEC den weltweiten Überschuss an Rohöl in naher Zukunft drosseln und damit die Ziele zur Preissteigerung erreichen kann. Atkinson betont, dass dafür eine langfristige Drosselung nötig sei, diese würde aber gleichzeitig die Schieferölproduktion in den USA begünstigen. Damit ist Atkinson derselben Meinung wie bereits andere Analysten.
Doch auch die Wiederaufhebung der beschlossenen Förderkürzungsvereinbarung ist keine Lösung für eine positive Auswirkung. Das Angebot würde stark ansteigen und die Preise für Rohöl damit auf mindestens 40 Dollar fallen. Die Analysten der BNP Paribas sehen daher keine andere Wahl für die OPEC den aktuellen Status weiter durchzuziehen.
Die Ölpreise sind heute Morgen rückläufig. WTI liegt bei 47,510 US Dollar und ist damit 0,77 Prozent günstiger als gestern. Brent befindet sich mit -0,49 Prozent ebenfalls im Abwärtstrend und kostet am Mittwochmorgen 50,726 US Dollar. Der
Preis für Heizöl macht ebenfalls einen deutlichen Sprung nach unten und liegt aktuell bei 53,02 Euro, was im Vergleich zum Vortrag eine Preisreduzierung um 0,70 Cent pro 100 Liter bei einer Abnahme von 3.000 Liter bedeutet.