Ecuador verlässt das OPEC-Kartell
Der Staat hat per einseitiger Erklärung das Abkommen beendet und ist nach 1992 nun zum zweiten Mal nicht mehr Mitglied des Kartells.
Damit steigt Ecuador auch aus den Produktionskürzungen der OPEC-Staaten aus. Ecuador gilt jedoch als kleiner Rohölförderer mit einer Gesamtförderung von 542.000 B/T. Daher lag die Reduzierungsmenge nur bei 26.000 B/T und selbst diese wurde im Monat Juni nicht komplett eingehalten. Der Ölminister Carlos Perez erklärte, die Ölförderung bereits wieder auf 545.000 B/T angehoben zu haben. Der Austritt wird mit finanziellen Schwierigkeiten des Landes begründet. Das Haushaltdefizit soll sich auf 7,5 Prozent des diesjährigen Bruttoinlandsproduktes belaufen. Der Produktionsanteil Ecuadors an der Gesamtförderung der OPEC lag im Juni bei 1,6 Prozent. Doch Experten sehen darin potentielle Nachahmer und einen Dominoeffekt mit weiteren Austrittswilligen OPEC-Staaten.
Über das gestrige Sondermeeting blieb die Berichtslage heute Morgen ruhig. Daher wurden wohl keine richtungsweißenden Entscheidungen gefällt. Doch drei Tage nach dem Treffen der OPEC und Nicht-OPEC Staaten in St. Petersburg, soll wahrscheinlich ein Ministertreffen stattfinden. Ob es danach neue stützende Entscheidungen gibt wird von den Marktteilnehmern genau beobachtet. Neu ist jedoch, dass Nigeria und Libyen zum Treffen in St. Petersburg eingeladen wurden, wo die Wirkung der Produktionskürzungen bewertet werden soll. Dennoch hat der nigerianische Ölminister die Teilnahme bereits abgesagt.