Chinas Durst nach Öl ungebrochen
Die chinesische Regierung hat mit der Außenhandelsbilanz auch seine Rohölimportzahlen veröffentlicht. China ist nun größter Ölimporteuer vor den USA.
Im Juni hat China insgesamt 36,11 Mio. Tonnen Rohöl importiert. Das sind pro Tag etwa 8,82 Mio. Tonnen und etwa 18 Prozent mehr als im gleichen Vorjahresmonat Auf Jahressicht hat China bis Juni 212 Mio. Tonnen Rohöl importiert. Das entspricht 13,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Analyst Neil Beveridge von Sanford C. Bernstein begründet den starken Anstieg mit den aktuellen niedrigen Rohölpreisen und den Verkauf von mehr und mehr SUVs. Zudem trägt die rückläufige chinesische Ölproduktion zu höheren Importe bei. Der ungebrochene Anstieg der Ölimporte nach dem schwarzen Gold ist für die Märkte ein bullishe Nachricht, die bisher keine Wirkung an den Börsen zeigt.
Auf Wachstumskurs im asiatischen Raum stellt sich auch Kuwait ein. Die kuwaitische Regierung will in Asien, vor allem in China, Indien, Indonesien und Vietnam neu Raffinerien bauen lassen und bestehenden Raffinerien ausbauen. Der Plan sei, innerhalb der nächsten 5 Jahre etwa 800.000 B/T außerhalb der eigenen Staatsgrenzen zu raffinieren. Langfristig ist für 2030 eine Kapazität von 1,3 Mio. B/T angestrebt. Um die Raffinerien mit dem notwendigen Rohöl zu versorgen soll die Rohölförderung ebenfalls ausgebaut werden. Aktuell fördert Kuwait etwa 2,72 Mio. B/T Rohöl. Bis 2030 will man etwa 4,0 Mio. B/T Rohöl fördern. Doch auch andere OPEC-Staaten planen langfristig einen Ausbau ihrer Rohölfördermengen. Im Fokus stehen Iran und Irak, die immer wieder betont hatten ihre Kapazitäten zu erhöhen.