Sondertreffen der OPEC einberufen
Schon am kommenden Montag treffen sich die OPEC-Staaten. Ungewöhnlicherweise wurden die Mitglieder bis jetzt nicht über Tagesordnungspunkte informiert.
Wieso sich die OPEC über die anstehenden Gespräche bis jetzt bedeckt hält ist unklar. Klar ist nur, dass die OPEC-Staaten mit der Entwicklung der Ölpreise sehr unzufrieden sind. Die bisherigen Förderkürzungen werden von der wachsenden US-Schieferölindustrie sowie von Libyen und Nigeria fast komplett ausgeglichen. Die Enttäuschung, dass die Maßnahmen nicht zu dem gewünschten Ziel führen, eröffnet Gesprächsbedarf um neue Maßnahmen zu treffen. Doch hier herrscht noch große Uneinigkeit vor. Russland und der Generalsekretär der OPEC sind gegen die Erhöhung der Förderkürzungen, wohingegen andere Länder Bereitschaft zeigen diesen Schritt gehen zu wollen.
Spekuliert wird, dass die OPEC-Staaten dem Rat von Goldman Sachs folgen. Die Experten des Bankhauses sprachen von einer Schocktherapie für den Markt, die diesmal nicht angekündigt werden sollte, wie es in der Vergangenheit der Fall war. Dies hatte oftmals dazu geführt, dass die dann umgesetzten Beschlüsse bereits an den Börsen eingepreist waren und keine Wirkung zeigten. Doch steigende Ölpreise würde die US-Schieferölindustrie höhere Preise absichern lassen, die die Ölproduktion in 6-12 Monaten besonders stark steigen ließe. Das würde bedeuten, dass das Ende der Produktionskürzungen in diesen Zeitraum fällt. Daher würde die Überversorgung am Markt noch höher ausfallen, als bisher angenommen. Andererseits könnte die OPEC am Montag auch eine Ausstiegsstrategie bekanntgeben. Die OPEC wurde für das nichtexistieren einer Strategie, wie man die Kürzungen moderat vom Markt nimmt, bereits von vielen Seiten kritisiert.