Die Preise für beide Rohölwerte sind um etwa 1,50 US-Dollar eingebrochen. Der Hauptgrund war anscheinend eine Meldung aus Russland. Demnach schließe Russland eine Ausweitung der Förderkürzungen aus, erklärte die Nachrichtenagentur Bloomberg. Regierungsmitglieder sind der Überzeugung, dass höhere Förderkürzungen ein falsches Signal für den Markt seien. Die OPEC würde sich damit einen Fehler eingestehen und selber an die Wirksamkeit der aktuellen Kürzungen zweifeln. Jan Edelmann von der HSH Nordbank sieht umfangreichere Förderkürzungen ebenfalls kritisch. Laut Edelmann, würden umfangreichere Kürzungen die Ölpreise auf zu hohe Kursnotierungen treiben. Daher könnte die US-Schieferölindustrie, so schnell wie noch nie auf dieses Preisniveau reagieren und die Ölproduktion immens ausbauen. Das hätte zufolge, dass die Ölpreise wieder stark fallen würden, womit die höheren Förderkürzungen ihre Wirkung eingebüßt hätten. Zum gestrigen Tag kam dann die Meldung, dass Saudi-Arabien die Ölpreise für den hart umkämpften asiatischen Markt im August senken werde. Dies wird den Wettbewerb weiter antreiben und gilt als Kampfansage an die Konkurrenz. Der von bearishen Meldung bestimmte Tag sorgte dann für ein Ende der Kursrallye.
API-Zahlen übertreffen Prognose
Die Ölbestände und Benzinvorräte haben deutlich abgenommen. Wurde bei Rohöl eine Abnahme von 2,5 Mio. Barrel erwartet, meldeten die API-Zahlen einen Rückgang vom 5,8 Mio. Barrel in der Berichtswoche. Die Benzinvorräte tun es den Rohölbeständen gleich. Hier war mit einem Abbau von 1,4 Mio. Barrel kalkuliert worden. Letztendlich meldeten die API-Zahlen einen Abbau von 5,7 Mio. Barrel. Die heutigen DOE-Zahlen werden laut Experten wohl auch eine deutliche Steigerung der Raffinerieauslastung bekanntgeben. Sollten die DOE-Zahlen, wie die API-Zahlen bullish ausfallen, könnte dies die Ölpreise wieder deutlich steigen lassen.
Die stützenden API-Zahlen werden aktuell von den überarbeiteten Ölpreiserwartungen der Deutschen Bank gedämft. Die Analysten der Deutschen Bank sehen den Durchschnittspreis bei Brent 2018 derzeit bei 54 US-Dollar. Dies ist eine Senkung um 9 US-Dollar gegenüber der bisherigen Erwartung. Ebenfalls 9 US-Dollar niedriger und somit bei 56 US-Dollar liegt die Preiserwartung bei Brent für 2019. Laut Deutscher Bank soll langfristig ein Niveau von 60 US-Dollar an den Ölbörsen vorherrschen. Für die Anpassung hat vor allem die US-Schieferölindustrie gesorgt, die nun auch in der Lage ist bei 40-45 US-Dollar rentabel Rohöl zu fördern.
Der durchschnittliche
Heizölpreis hat heute ebenfalls die Aufwärtskorrektur der letzten Tage beendet. Heute Morgen liegt der Durchschnittspreis für 100 Liter Heizöl bei 53,45 Euro und hat sich zum Vortag leicht reduziert. Die Rohölnotierungen für WTI und Brent sind heute Früh fast unverändert zu den Eröffnungspreisen. WTI wird aktuell für 45,66 US-Dollar pro Barrel gehandelt und lag gestern Vormittag noch bei über 47 US-Dollar. Brent notiert derzeit für 48,32 US-Dollar pro Barrel. Der Preis lag gestern Vormittag noch nahe der 50 US-Dollar pro Barrel.