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Langfristig weiterhin kein Angebotsdefizit

Durch die stark steigende Rohölförderung, bereiten die vom OPEC-Abkommen ausgenommenen Staaten Libyen und Nigeria dem Kartell große Sorgen.

Die Rohölförderung in Libyen liegt aktuell bei 830.000 B/T. Zurzeit gibt es Gespräche mit der NOC und dem Unternehmen Wintershall. Die staatliche Ölcompany hatte Wintershall vorgeworfen sich nicht an die geltenden Regeln für internationale Ölfirmen zu halten, weshalb es zu einem Förderausfall von etwa 160.000 B/T kam. Sollte dieser Streit nun beigelegt werden, könnte die Produktion, in den Gebieten wo Wintershall eine Förderkonzession besitzt wieder aufgenommen werden. Die NOC rechnet daher mit einem Fördervolumen von ungefähr 1,0 Mio. B/T bis Ende Juli. Da der Eigenbedarf Libyens bei weitem gedeckt ist, wird das zusätzliche Rohöl für den Export bestimmt sein. Das OPEC-Kartell wird im Juni voraussichtlich 270.000 B/T mehr Öl exportieren als im Vormonat. Maßgeblich beeinflusst wird diese Entwicklung von Libyen und Nigeria. Die beiden Staaten gelten mehr und mehr als Unsicherheitsfaktor für die Zielerreichung der OPEC, ein Angebotsdefizit am Ölmarkt zu etablieren. Die heutigen Heizölpreise sanken im deutschlandweiten Durchschnitt wieder unter 52 Euro pro 100 Liter. Mit 51,71 Euro liegen die Kurse fast auf dem Niveau von Anfang der Woche, wo die durchschnittlichen Preise 51,68 Euro betrugen. Die Rohölkurse erholen sich heute Morgen leicht. WTI notiert aktuell bei 44,54 US-Dollar pro Barrel und liegt 0,7 Prozent über den Vortagesnotierungen. Die Nordseesorte Brent wird derzeit für 47,06 US-Dollar pro Barrel gehandelt und liegt ungefähr 0,6 Prozent über den Vortagesnotierungen.

IEA-Bericht und DOE-Zahlen bearish

Kurzfristig geht die IEA in den Sommermonaten von einem höheren Angebotsdefizit aus, als erwartet. Doch das Ziel der OPEC, die Bestände auf den 5-Jahresdurchschnitt zu senken, wird laut IEA erst kurz vor dem Ende des Förderabkommens erreicht werden. Dabei gilt, dass die OPEC-Mitglieder die Produktionskürzungen strikt einhalten. Das geschieht aktuell nicht. So soll der Irak aktuell nur 55 Prozent seiner vereinbarten Quote einhalten. Außerdem wurde die US-Ölförderung erneut angehoben. Bis Ende des Jahres soll die Fördermenge um 920.000 B/T höher liegen als Ende 2016. Dieser Trend soll sich auch 2018 fortsetzen, weshalb die vereinbarten Förderreduzierungen der OPEC-Staaten weiterhin zum größten Teil aufgefangen werden dürften. Die Benzinbestände laut DOE-Zahlen stiegen um 2,1 Mio. Barrel und unterstützen damit die API-Zahlen. Daher sind auch die DOE-Zahlen bearish zu werten.

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