DOE sieht enormes Wachstumspotential
Schon seit 19 Wochen steigen die Ölbohranlagen in den USA ungebrochen. Das bleibt nicht ohne Konsequenzen für die Rohölförderung.
Im letzten Quartal 2016 förderten die USA 8,81 Mio. Barrel pro Tag. In der letzten Berichtswoche der DOE lag die aktuelle Förderung in den USA bei 9,32 Mio. Barrel pro Tag. Im Vergleich zum letzten Quartal 2016 stieg damit die Rohölförderung um 510.000 Barrel pro Tag. Bis zum Ende dieses Jahres, soll die Fördermenge 9,65 Mio. Barrel pro Tag betragen, was einen Anstieg von 840.000 B/T entspräche. Damit wäre fast 50 Prozent der aktuellen OPEC-Förderkürzungen von 1,8 Mio. Barrel pro Tag ausgeglichen. Daher verwundert es den Laien nicht, dass die Experten und Händler enttäuscht über den Beschluss der letzten OPEC-Sitzung sind. Hier wurde nämlich keine Ausweitung der Fördermengen beschlossen und weitere nennenswerte Ölförderstaaten schlossen sich ebenfalls nicht der OPEC an. Selbst die zeitliche Ausweitung um weitere 3 Monate auf insgesamt 9 Monate stimmte die Marktteilnehmer nicht optimistisch.
Das erklärt auch, wieso die Ölfutures derzeit eine enge Handelsspanne unterhalb der ersten Widerstände haben. Zwar konnte WTI gestern die wichtige Widerstandsmarke von 50 US-Dollar pro Barrel überspringen, doch konnte dieser Erflog nicht lange gehalten werden. Im späten Handel rutschten die Preise wieder unter die 50 US-Dollar-Marke. Selbst die Ankündigung Saudi-Arabiens die Rohölausfuhren um ungefähr 200.000 B/T zu kürzen zeigt bisher wenig Wirkung. Ob überhaupt die gewünschte Auswirkung eintrifft bleibt angesichts der stetig steigenden Rohölförderung US-amerikanischer Firmen fraglich. Eine erfreuliche Auswirkung wäre für die OPEC-Staaten, wenn die US-Ölbestände deutlich fallen würden bei gleichzeitiger hoher Nachfrage nach Benzin durch die Sommersaison. Genau deshalb werden die wöchentlichen Ölbestandsdaten der DOE und API sehr wichtig sein und genau beobachtet, um weitere Preisvorhersagen am Ölmarkt tätigen zu können.
Wie bereits erwähnt, bleibt das WTI unter der 50 US-Dollar-Marke. Im frühen Handel steht der Kurs aktuell bei 49,57 US-Dollar pro Barrel oder 0,6 Prozent im Minus. Die Nordseesorte Brent hat im heutigen Handel ebenfalls weiter nachgegeben. Mit knapp 0,8 Prozent im Minus beträgt der Kurs 51,85 US-Dollar pro Barrel und ist damit unter die 52 US-Dollar-Marke gefallen. Die heutigen Heizölpreise sind im Deutschlanddurchschnitt fast unverändert. Zwei Cent weniger zum Vortag bedeutet heute einen Preis von 55,03 Euro für 100 Liter Heizöl.