Saudi-Arabien verringert Öl-Exporte
Die Golfregion braucht in den Sommermonaten mehr Rohöl für die eigenen Stromkraftwerke, weshalb dieser Schritt auf dem ersten Blick nicht unüblich ist.
Normalerweise nehme dann auch die Rohölförderung zu, doch ist durch das neue Förderabkommen der Anpassungsspielraum stark eingeschränkt. Die USA bekommen diesen Schritt nun als erstes zu spüren. Bisher importierte die USA ungefähr 1,21 Mio. B/T Rohöl aus Saudi-Arabien. Im Juni plant Saudi-Arabiens ein Rückgang der Exportmengen auf unter 1,0 Mio. Barrel. Die Auswirkungen der verringerten Exporte werden, wenn überhaupt erst im Juli durch die wöchentlichen US-Rohölbestandsdaten zu verzeichnen sein. Grund dafür ist, dass die Ausfuhren, bis diese die USA erreichen ungefähr 35-55 Tage benötigen. Da die US-Ölindustrie aktuell bärenstark ist, werden wohl die Auswirkungen sehr begrenzt sein, auch wenn das US-Wachstum derzeit abnimmt. In der abgelaufenen Woche meldete Baker Hughes den 19. Anstieg in Folge. Insgesamt kamen zwei neue Bohranlagen hinzu. Vergleichen mit den anderen Wochen ist das ein geringer Anstieg, aber es sind aktuell 722 aktive Anlagen regestiert, insofern steht einem weiteren Ausbau der Förderkapazitäten überhaupt nichts im Wege. Sorgen bereiten tut weiterhin eher die US-Benzinnachfrage. Mit dem lagen Memorial Day Wochenende beginnt in der Regel die Fahrsaison und die Nachfragestarke Sommersaison. Daher werden nach dem Wochenende stärkere Nachfragezahlen erwarteten, so die Börsianer, die derzeit sehr enttäuscht über die Benzinnachfrage sind.