OECD-Ölbestände steigen
Das OPEC-Kartell versucht mit den Förderabkommen die weltweiten Bestände zu senken, bleibt aber ohne Erfolg. Doch warum gelingt dies bis jetzt nicht?
Die Experten von BMI Research haben herausgefunden, dass die OECD-Bestände im ersten Quartal 2017 um 24,1 Mio. Barrel zugenommen hätten. Derzeit liegen die Ölreserven 306 Mio. Barrel über den 5-Jahresdurchschnitt. Zu Beginn des OPEC-Abkommens war der Leitgedanke des Kartells die weltweiten Reserven unter den 5-Jahresdurchschnitt zu senken. Anscheinend wurde das Ziel klar verfehlt, weshalb es nicht verwundert, dass innerhalb der OPEC ein klarer Konsens besteht, das Abkommen zu verlängern. Dennoch gehen die Meinungen von Experten auseinander, ob eine Ausweitung auf 9 Monate sinnvoller wäre oder eine größere Kürzungsmenge bei gleicher Laufzeit. Aktuell wird seitens der OPEC eine längere Laufzeit nach außen hin kommuniziert.
Egal wie sich die OPEC nächste Woche Donnerstag entscheidet, der Schieferölboom in den USA wird diesen Sommer weiter anhalten. Nicht zuletzt die stark steigende Zahl an Ölbohranlagen spricht dafür. In den letzten acht Monaten stiegen die Ölbohranlagen um 298 Stück oder fast 72 Prozent. Bis eine Ölquelle tatsächlich Rohöl fördert, dauert es in der Regel 6-9 Monate, weshalb der Gipfel der US-Ölförderung noch längst nicht erreicht ist. Hinzu kommt, dass Libyen und Nigeria derzeit so viel Öl wie seit langem nicht mehr fördern. Sollten diese Fördermengen durch örtliche Konflikte nicht gefährdet werden, belastet das den Erfolg der OPEC zusätzlich. Außerdem hat Kanada sein Tief nach Waldbränden und einer verringerten Rohölförderung überwunden und findet zu alter Stärke zurück. Ob die OPEC diesen Entwicklungen mit einem unerwarteten Schachzug entgegenwirken kann, wird man nach der offiziellen Sitzung wissen, alles andere wäre rein spekulativ.