Als Reaktion auf den Giftgasangriff der syrischen Armee attackierte die USA mit Tomahawk Marschflugkörpern einen syrischen Militärflughafen.
Der Giftgasangriff von der syrischen Regierung auf ein von Rebellen kontrolliertes Gebiet, wurde von den USA und anderen Ländern scharf kritisiert. Nur Russland stellt sich weiter auf die Seite der syrischen Regierung und blockierte gestern eine Resolution im UN-Sicherheitsrat. Russland ist weiterhin der Ansicht, das Giftgas sei bei einem Angriff der syrischen Armee auf ein Lager der Rebellen freigesetzt worden. Die USA ist überzeugt, dass der Chemiewaffenangriff von der Regierungsarmee durchgeführt wurde.
Die USA hat nun einen neuen Weg im Syrienkonflikt eingeschlagen und sich zum ersten Mal direkt an Kampfhandlungen beteiligt. Trumps Regierung hatte während des US-Wahlkampfes eine Beteiligung an Kampfhandlungen in Syrien noch ausgeschlossen. Der Giftgasangriff mit vielen zivilen Opfern hat wohl zu einem Umdenken geführt. Die US-Regierung hatte auch von Seiten der Demokraten für die Kampfhandlung Unterstützung erhalten. In den frühen Morgenstunden wurden zwischen 50 und 60 Marschflugkörper von US-Kriegsschiffen im Mittelmeer abgefeuert. Dabei wurden Flugzeuge, Hangars, Treibstofftanks, Flugfeld und Gebäude eines syrischen Militärflughafens zerstört oder schwer beschädigt.
Höhere Risikoprämien
Syrien ist kein wichtiger Ölproduzent, doch liegt Syrien im arabischen Raum mit vielen angrenzenden Ölproduzenten. Daher besteht immer ein Risiko, dass sich ein Konflikt auf ölfördernde Staaten ausweitet oder wichtige Pipelines, Ölfelder oder andere wichtige Infrastrukturen der Ölindustrie zerstört werden. Ein noch größeres Risiko, sind die wohl zunehmenden Spannungen zur Regierung Russlands. Putin hat sich in der Vergangenheit stets hinter Syrien gestellt, sodass ein direktes Eingreifen der USA sicherlich für mehr Unruhe sorgen wird. Daher bleibt Syrien weiterhin ein Pulverfass.
Trotzdem wird eine unmittelbare Beeinträchtigung der Ölförderung der Region nicht erwartet. Jedoch erhöhen die Finanzmärkte in solchen Fällen die Risikoprämie. Die Trader am Markt stellen aus Angst vor Preissteigerungen, Short-Positionen mit Käufen glatt und sorgen so für höhere Preise an den Ölbörsen.
Der Analyst Oystein Berentsen von Strong Petroleum sieht das aktuelle Rekordhoch bei den US-Rohölbeständen von 536 Mio. Barrel nicht so kritisch, wie andere Marktbeobachter. Er betrachtet das Gesamtbild, anstatt nur die Situation in den USA einzuschätzen. Laut Berentsen, werde kurzfristig weltweit große Mengen Öl aus Beständen verkauft. Zwar wird das zu einem Überangebot am Markt führen, aber langfristig werden die verkauften Lagerbestände zu einer Verknappung führen und die Preise nach oben treiben.
Der Heizölpreis liegt heute bei 58,57 Euro pro 100 Liter und gab zum vorherigen Tag leicht nach. Das WTI ist im Vergleich zu gestern um 1,1 Prozent gestiegen und liegt bei 52,31 US-Dollar pro Barrel. Die Nordseesorte Brent verzeichnet aktuell ein Plus von knapp 1,00Prozent und liegt bei 55,44 US-Dollar pro Barrel.