Zwar fielen gestern im Tagesverlauf die Rohölpreise, vor allem der Sorte Brent, doch bis zum Handelsschluss erholten sich die Rohöl-Notierungen. Der Eurokurs schwankt ebenfalls, hält sich aber nach wie vor über 1,31 Dollar. Anders die Börsenwerte: der DAX verlor gestern deutlich – ein Minus von 3,4 Prozent stand zu Buche. Die Märkte reagieren auf die möglichen Änderungen in der europäischen Politik. Bundeskanzlerin Merkel könnte gleich zwei wichtige Verbündete auf europäischer Ebene verlieren: Sarkozy kann seiner Wiederwahl nicht sicher sein und in den Niederlanden scheiterte die von Mark Rutte geführte Minderheitsregierung an geplatzten Haushaltsverhandlungen. Aktuell (10:45 Uhr) notiert Rohöl der Sorte Brent bei 118,56 Dollar je Barrel. Rohöl der Sorte WTI notiert bei 103,20 Dollar je Barrel. Der Euro verzeichnet ein leichtes Plus und notiert bei 1,31676 Dollar. Das Scheitern der Minderheitsregierung in den Niederlanden entfaltet symbolische Wirkung. Denn die Sparbemühungen vieler europäischer Regierungen stoßen nicht auf Gegenliebe beim Volk, wohl aber an den Finanzmärkten. Die Rechtspopulisten um Gert Wilders brachen die Verhandlungen um den neuen Haushalt mit der Begründung ab, man wolle sich dem „Brüsseler Spardiktat“ nicht beugen. Eine ähnliche Wirkung entfaltet der mögliche Ausgang der französischen Präsidentenwahl. Ein Machtwechsel könnte die bisherige Spar-Politik in Frage stellen, so die Befürchtung.